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Laut einer Pressemitteilung des Deutschen Brauer Bund (DBB) sind die Brauereien derzeit mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert. So habe sich neben den Kosten für Gas und Strom zuletzt vor allem der Preis für Braumalz und Verpackungsmaterialien drastisch erhöht. Neben der Aufrechterhaltung einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung sei der anhaltende Kostendruck die größte Herausforderung für die Brauwirtschaft.
Die steigenden Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte sowie Personal und Logistik werden sich nach Prognose des DBB auch auf die Preise auswirken. Auch in Karlsruhe sind die Brauer von den höheren Preisen ihrer Rohstoffe betroffen.
Das macht sich nicht zuletzt für den Endkunden bemerkbar, wie sich zeigt. Auch die Deutsche-Presse-Agentur (DPA) hatte bereits darüber berichtet, dass der Bierpreis auf über fünf Euro steigen werde.
"Ich musste jetzt im Februar auch erhöhen", sagt beispielsweise Andreas Philipp, Inhaber der Gasthausbrauerei Andreasbräu in Eggenstein-Leopoldshafen, im Gespräch mit ka-news.de. Leicht sei ihm das nicht gefallen, wüsste er doch, dass aktuell jeder schauen müsse, wie er mit seinem Geld haushalte. Aufgrund einer Verdopplung des Strompreises, sowie dem Preisanstieg bei Getreide sei ihm aber keine andere Wahl geblieben.
"Eine Dezitonne Getreide kostet jetzt über 100 Euro. Vergangenes Jahr lag der Preis noch bei 59 Euro. Das merkt man einfach", so Philipp weiter. Damit er seine Qualität auch weiterhin aufrechterhalten kann, habe er nun acht Prozent aufschlagen müssen. Ein großes Bier kostet damit nun 5,20 Euro, ein kleines 3,90 Euro. "Wir müssen einfach von Monat zu Monat schauen, wie sich das noch weiterentwickelt. Das ist aber vermutlich noch nicht das Ende der Fahnenstange."
Diese Unsicherheit macht sich auch bei Vogelbräubesitzer Rudi Vogel bemerkbar. "Wir mussten unsere Preise im vergangenen Dezember um 50 Cent erhöhen", sagt Vogel im Gespräch mit ka-news.de. Ein halber Liter koste nun 4,90 Euro, ein Drittel 3,30 Euro.
Besonders zu schaffen mache ihm derzeit der erhöhte Strompreis. "Das ist gar nicht richtig kalkulierbar, was da noch auf uns zukommt", so Vogel. Auch inwiefern der Staat unter die Arme greifen wolle, sei unklar. "Es ist immer wieder die Rede davon, dass der Staat mit 70 Prozent subventionieren will, aber bis jetzt ist das alles noch sehr ungewiss. Als Vergleichsjahr soll ja 2021 dienen- ein Jahr, indem wir fünf Monate zu hatten", sagt Vogel.
Außerdem mache ihm Personalmangel und der zeitgleiche Anstieg des Mindestlohns zu schaffen. Aber auch lange Lieferzeiten würden eine zusätzliche Hürde im Alltagsgeschäft darstellen. "Ich hatte zum Beispiel im vergangenen Sommer Biergläser bestellt, die erst jetzt angekommen sind und bis zu 15 Prozent teurer sind", sagt Vogel. Eine Glaskugel mit Blick in die Zukunft habe er nicht. "Keiner kann sagen, wohin das alles noch führt", resümiert Vogel.
Ein weiteres Brauhaus, das seine Preise erhöhen musste ist das Brauhaus 2.0 in Knielingen. "Wir haben die Preise schweren Herzens anpassen müssen", teilt Geschäftsführer Jochen Martin auf Anfrage mit. Derzeit kosten 0,5 Liter Pils 5,20 Euro. Gründe seien auch hier die Kostensteigerungen im Rohstoff- und Energiebereich. "Beim Malz haben wir zum Beispiel eine Steigerung von 45 Prozent", so Martin. Die Preissteigerungen würden sich entsprechend auch bei den Endkunden bemerkbar machen.
Ein wenig anders sieht es bei der Brauerei Fächerbräu aus. Dort seien die Preise für den Handel und die Gastronomie seit der Gründung 2017 stabil. "Wir haben es in den letzten Jahren immer geschafft, durch Produktionssteigerung und Optimierungen Kostenvorteile zu erzielen, um einen Teil der Kostensteigerung aufzufangen", teilt Christoph Wertz, Geschäftsführer des Fächerbräu auf Anfrage mit.
Durch die Verlegung eines Teils des sogenannten Kuckucksbrauens in den Stadt- und Landkreis Karlsruhe habe das Fächerbräu seine Transportwege verkürzen und die Transportkosten senken können. Kuckucksbrauer sind Brauer ohne eigene Brauerei. Sie mieten sich stundenweise in andere Brauereien um dort ihr Bier zu produzieren.
Ganz ohne Investitionen gehe dies aber nicht. "Bei Fässern sind die Kosten explodiert, sodass wir auf gebrauchte und überarbeitete Fässer zurückgreifen wollen", so Wertz. Hinsichtlich steigender Strompreise könne Fächerbräu zumindest in Teilen aufatmen. "Unser Strombedarf in der Produktion wird überwiegend mit Photovoltaik gedeckt", sagt Wertz.
Dennoch käme auch Fächerbräu nicht umhin, regelmäßig Kosten und Preise zu prüfen. "Stand jetzt führen wir keine Preiserhöhungen durch, aber für die Zukunft können wir es nicht ausschließen." ka-news.de hatte auch die Brauerei Hatz-Moninger um ein Gespräch gebeten. Diese reagierte aber auch auf mehrmalige Anfrage nicht. Die Brauerei Hoepfner wollte sich zum Thema nicht äußern.
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