Punica-Saft verschwindet aus den Regalen: Supermärkte verkaufen nur noch Restbestände

2023-02-28 14:23:38 By : Ms. Monica Zeng

Die Fruchtsäfte der Marke Punica sind vor allem bei Kindern der 90er Jahre Kult. Doch nun wird das Label für immer aus den Regalen verschwinden.

Neu-Isenburg - Die Fruchtsaftmarke Punica verschwindet aus den Supermarktregalen. Die Marke werde vollständig vom Markt genommen, teilte der US-Getränkekonzern Pepsico jetzt am Standort Neu-Isenburg bei Frankfurt mit. Zuvor hatten mehrere Medien über das Aus der in den 1980er und 1990er-Jahren in der Werbung sehr präsenten Säfte berichtet.

Pepsico hatte im vergangenen Jahr die Mehrheit seiner Saftsparte, einschließlich Punica, an den französischen Finanzinvestor PAI Partners verkauft. Das neue Gemeinschaftsunternehmen Tropical Brands Group habe die strategischen Prioritäten überprüft und die schwierige Entscheidung getroffen, Punica vom Markt zu nehmen, teilte Pepsico zum Verkauf mit. Pepsico hatte das Getränk bislang in Deutschland vertrieben. Die Produktion war Medienberichten zufolge bereits im September 2022 gestoppt worden. Zurzeit werden lediglich noch Restbestände der Marke verkauft.

Bekannt wurde die Marke Punica besonders durch die TV-Werbung. Hier ein Beispiel für den kalorienarmen Fruchtsaft ohne Zuckerzusatz aus dem Jahr 1982 auf Youtube. Die Werbeclips für die Punica Oase – oftmals mit einem Blick ins Kinder- oder Wohnzimmer – liefen vor allem zwischen zahlreichen Anime-Serien am Nachmittag im Halbstundentakt. Die erste Punica-Flasche schaffte es bereits im Jahr 1977 auf den Markt. Die damalige Dittmeyer GmbH wurde 1984 von Markenhersteller Procter & Gamble (Lenor, Pampers, Ariel, Old Spice, Meister Proper) übernommen. Es folgten Verkäufe an den amerikanischen Kapitalanleger J.W. Childs 2005 sowie ein Jahr später an Pepsico. Dort wurde Punica zwar in die Saftsparte Tropicana Brands Group eingegliedert. Schon seit längerem wird Punica jedoch in den Regalen der Supermärkte und Discounter vermisst.

Im Streit mit dem Hersteller hatte beispielsweise die Supermarkt-Kette Edeka sowie Discounter Netto die Marke Punica bereits 2019 aus den Regalen geworfen. Verbraucher konnten seitdem nur noch „Restbestände“ kaufen. Die Lücken wurden mit Eigenmarken der Händler gefüllt. Dabei sind Frucht- und Orangensäfte oftmals besser als ihr Ruf. Auch Smoothies können Experten nicht immer überzeugen.

Im Jahr 2021 kamen laut Lebensmittel-Zeitung (LZ) die fruchthaltigen Getränke mit dem Punica-Label im deutschen Handel noch auf einen Umsatz von rund 33 Mio. Euro zu Endverbraucherpreisen. Im Jahr zuvor lagen die Erlöse laut den Daten noch deutlich höher, so die LZ. Nach Angaben der Wirtschaftswoche (Wiwo) will Pepsi die Einnahmen aus dem Verkauf (etwa 3,3 Milliarden Dollar) dazu nutzen, mehr gesunde Snacks und kalorienarme Getränke auf den Markt zu bringen. Pepsico bleibe mit 39 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt und halte die alleinigen Vertriebsrechte in den USA, berichtet die Wiwo weiter. PAI habe in den vergangenen Jahren mehrere Deals in der Essens- und Getränkebranche gemacht und unter anderem Häagen-Dazs in den USA von Nestlé übernommen.