Der Hersteller Solid Food S.R.L. ruft seine Paprikachips bundesweit zurück. Der Grund sind erhöhte Mineralölstoffe. Vor dem Verzehr sollten Verbraucher dringend Abstand nehmen.
Herrenberg ‒ Die Monolith Unternehmensgruppe informiert über den Rückruf des Artikels Viva Chips – Kartoffelchips „Paprika Style“ in der 100g-Packung mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 23.08.2023. Wie das Unternehmen mit Sitz in Herrenberg jetzt mitteilt, überschreitet der Gehalt an MOAH die Höchstgrenze. Verbraucher, die das Produkt des Herstellers Solid Food S.R.L. gekauft haben, werden eindringlich vor dem Verzehr der Chips von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA gewarnt. Die Kontamination kann krebserregend wirken.
Weitere Angaben zum Rückruf:
Verbraucher, die das Produkt gekauft haben, können wieder in den Handel zurückbringen. Der Kaufpreis wird erstattet. Das Unternehmen bedauert den Vorfall, der sich trotz größtmöglicher Sorgfalt und interner Kontrollen ereignete. Verbraucher können bei Fragen zum Rückruf die kostenlose Hotline 0800 - 6666548 anrufen.
Mit den Abkürzungen MOSH und MOAH werden zwei unterschiedliche Gruppen chemischer Verbindungen bezeichnet, die im Mineralöl vorkommen. MOSH steht dabei für englisch Mineral Oil Saturated Hydrocarbons, MOAH für englisch Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht davon aus, dass besonders bei trockenen Lebensmitteln mit einer großen Oberfläche wie beispielsweise Mehl, Grieß, Reis, Semmelbrösel oder auch Frühstückszerealien ein Übergang der Mineralöle aus der Verpackung auf das Lebensmittel erfolgen kann. Der Übergang erfolgt neben dem direkten Kontakt von Lebensmittel und Verpackung zu einem wesentlichen Teil auch über Verdampfen der MOSH/MOAH-Substanzen, die sich dann auf dem Lebensmittel niederschlagen. Durch Aufnahme von Mineralölbestandteilen über die Lebensmittel kommt es beim Menschen zur Anreicherung dieser Substanzen im Körperfett. Besonders in Leber, Herzklappen und Lymphknoten können sich Ablagerungen von mineralischen Kohlenwasserstoffen bilden und dort zu Schäden beim Menschen führen, so das BfR.
Verbraucherschützer raten Konsumenten beim Umgang mit verpackten Lebensmitteln dazu, auf deren Kauf weitgehend zu verzichten. „Verzichten Sie insbesondere auf voluminöse Verpackungen mit wenig Inhalt. Denn je größer die Kontaktfläche zwischen Lebensmittel und Verpackung ist, umso höher ist das Risiko, dass unerwünschte Stoffe auf das Lebensmittel übergehen“, warnt die Verbraucherzentrale NRW auf ihrer Internetseite. Kunden sollten besser vermehrt zu loser, unverpackter Ware – zum Beispiel beim Bäcker oder an der Obst-, Käse- oder Wursttheke - greifen.
Doch nicht jedes Produkt lässt sich unverpackt im Handel wie Aldi, Lidl, Edeka und Co. kaufen. Wie Nudeln oder Reis beispielsweise. Der Tipp von Verbraucherschützern: „Füllen Sie Produkte mit längerer Haltbarkeit wie Nudeln oder Reis nach dem Öffnen zu Hause in ein geeignetes Gefäß um.“ In ein Glasgefäß zum Beispiel. Außerdem sollten die Gefäße zur längeren Aufbewahrung von Lebensmitteln immer gründlich vor dem ersten Gebrauch gereinigt werden. Dasselbe gelte auch für eingeschweißte Lebensmittel. „Holen Sie diese zu Hause aus der Verpackung und füllen Sie die Ware in geeignete Behälter um, auch wenn Sie die Ware einfrieren wollen.“
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